17.10.2025
Mit der Verabschiedung des DAC 8-Umsetzungsgesetzes steht Deutschland vor einem historischen Wendepunkt in der steuerlichen Erfassung von Kryptowerten – so die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG). Doch sie warnt: Transparenz ohne Ressourcen bleibe ein zahnloser Tiger.
Die Zahlen sprächen eine deutliche Sprache: Deutsche Krypto-Nutzer realisierten 2024 rund 47,3 Milliarden Euro an Gewinnen. Während andere EU-Länder bereits ihre Krypto-Steuerregeln verschärft hätten, drohe Deutschland, den Anschluss zu verlieren – nicht aus mangelndem politischen Willen, sondern durch schlechte technische und personelle Ausstattung der Finanzverwaltung.
Zwar markiere das DAC 8-Gesetzeinen Paradigmenwechsel in der steuerlichen Erfassung von Kryptowerten, meint DSTG-Bundesvorsitzender Florian Köbler. "Doch ohne ausreichende Ressourcen wird selbst das ambitionierteste Transparenzgesetz seine beabsichtigte Wirkung verfehlen."
Deswegen tritt Köbler mit der DSTG vehement für zusätzliche Fachstellen in spezialisierten Kryptowerte-Einheiten ein – gesetzlich garantiert und zweckgebunden. Außerdem fordert die Steuer-Gewerkschaft 50 Millionen Euro IT-Investitionen für moderne Blockchain-Analysewerkzeuge sowie einen systematischen Aufbau von Kompetenzzentren in allen Bundesländern. Auch müssten mindestens 2.000 Mitarbeiter zu Krypto-Spezialisten ausgebildet werden.
Deutsche Steuer-Gewerkschaft, PM vom 14.10.2025